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25. Januar 2016
Mo 20:00 Karten € 15 und 10 erm. |
NEOS live: Martin Schlump Harry White Trio: Harry White Altsaxophon, Pi-Chin Chien Cello, Edward Rushton Klavier, Matthias Müller Klarinetten |
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Programm |
Alfred Uhl (1908-92) Kleines Konzert für Klarinette, Altsaxophon und Klavier (Bearbeitung 1988) Martin Schlumpf (*1947) Puzzle für Bassklarinette und Computer (2011) Clara Schumann (1819-96) Klaviertrio in g-moll op.17 (Fassung für Altsaxophon, Cello und Klavier) Martin Schlumpf (*1947) Pandora*s Promise für Altsaxophon, Cello und Klavier (2014) |
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HARRY WHITE TRIO |
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Pi-Chin Chien, Violoncello, ist eine international gefragte Solistin und Kammermusikerin und trat in den wichtigen Konzertsälen der Welt, wie der Carnegie Hall, dem Lincoln Center in New York, dem Konzerthaus Berlin und der Tonhalle Zürich auf. Grossen Erfolg feiert zur Zeit ihr bei Sony Classical erschienenes Album „Taiwan Rhapsody“, auf dem sie Taiwanische Volkslieder interpretiert, begleitet vom Royal Philharmonic Orchestra, London. Sie ist Mitglied des Zurich Ensembles und des Ensemble Kandinsky, das u.a. im Guggenheim Museum Bilbao und der Tate Gallery in London auftritt. www.pichin.net | ||||
Edward Rushton, Klavier, studierte Klavier und Komposition an Chetham's School of Music, an der Universität Cambridge und an der Royal Scottish Academy of Music and Drama. In Zürich studierte er in der Meisterklasse von Irwin Gage Liedinterpretation. Als Liedbegleiter ist er in Deutschland, Grossbritannien, Belgien und der Schweiz aufgetreten, wo er unter anderen mit SängerInnen wie Richard Burkhard, Jeannine Hirzel, René Perler, László Polgár, Yvonne Naef und Theresa Kronthaler konzertiert hat. Seit 2006 ist er Mitglied des Harry White Trio und seit 2004 im Klavierduo mit Grzegorz Mackiewicz. | ||||
MATTHIAS MÜLLER, Klarinette, ist international als Solist und Kammermusiker tätig. Er spielte als Solist mit wichtigen Orchester, wie dem Tonhalle Orchester Zürich, Grosses Tschaikowsky Symphonie Orchester Moskau, Orchestra Sinfonica di Milano Giuseppe Verdi u.a. Er setzt sich intensiv für die Neue Musik ein und hat in mehr als 100 Uraufführungen mitgewirkt. An der Zürcher Hochschule der Künste ist er Professor für Klarinette. Er profilierte sich als vielseitiger Künstler und betätigt sich als Interpret, Komponist, Pädagoge und künstlerischer Leiter verschiedener Institutionen und Projekte. | ||||
Komponist und Werk MARTIN SCHLUMPF, 1947 in Aarau geboren, studierte von 1968-73 in Zürich Klarinette, Klavier (Warren Thew), Dirigieren (Ferdinand Leitner), Theorie und Komposition (Rudolf Kelterborn). Weitere Studien führten ihn 1974 zu Boris Blacher in Berlin. Von 1977-2011 war er Professor für Musiktheorie und Improvisation an der Zürcher Hochschule der Künste. Bis 1980 war er vor allem als Komponist im Bereich der E-Musik tätig (1. Preise in den Kompositionswettbewerben der Stadt Zürich 1972 und 79, sowie im Tonhalle-Wettbewerb 1975). Danach kehrte er als Saxophonist/Klarinettist vor allem mit eigenen Gruppen (Bermuda Viereck) zur improvisierten Musik zurück. Seit Ende der 80er Jahre ist er im Schnittfeld zwischen Komposition (Klassik) und Improvisation (Jazz) in einem neuen „postmodernen“ Umfeld mit starkem Fokus auf der Rhythmik vielfältig tätig. Seine Kompositionen, die vom Solostück bis zum großen Konzert reichen, werden in vielen Ländern aufgeführt. Martin Schlumpf über seine Musik Ausgehend von unterschiedlichen, klaren Ausgangspunkten lasse ich mich beim Schreiben improvisatorisch treiben (wie ein Jazzer), verfolge einen Faden, bringe Neues ins Spiel, lasse verschiedene Charaktere dialogisieren, sich streiten, aufbegehren oder sich versöhnen. Immer wieder aber wird dieses Treiben auch „kontrolliert“ und angefeuert durch meinen architektonisch-formal denkenden Verstand: Das Emotionale wird durch das Rationale geformt, Kopf und Bauch ergänzen sich. Höre ich meine eigene Musik, fallen mir zwei Besonderheiten auf: Erstens tauchen – an einigen Stellen relativ versteckt, an anderen ziemlich klar – Anklänge an Musik des 19. Jahrhunderts auf, die sich fast unmerklich einschleichen und wieder verschwinden. Ich habe es als Bereicherung empfunden, meine Sprache durch Elemente der Musik früherer Zeiten inspirieren zu lassen. Und zweitens drängt mich mein dialogisches Geschichtenerzählen immer wieder zu polymetrischer und polytemporaler Schreibweise. Mehrere Personen reden nach- oder miteinander in unterschiedlichen Tempi und Betonungsmustern. Diese Tempopolyphonie wird ergänzt durch Temposprünge: plötzlich kippt die Musik aus einem etablierten Tempo in ein neues, überrascht muss sich das Gehör auf eine neue Situation einstellen. Puzzle, 2011 für Matthias Müller geschrieben, gehört zu den Stücken, in denen ich mit Tempopolyphonie arbeite. Im diesem Fall handelt es sich um ein vierstimmiges Geflecht, das im ersten Teil aus den Temporelationen 72:60:45:40 besteht. Dies ergibt, bezogen auf alle zweistimmigen Möglichkeiten, folgende Proportionen: 9:8 / 6:5 / 4:3 / 3:2 / 8:5 / 9:5. Jeweils in einer dieser vier Stimmen bewegt sich das Soloinstrument, das zwecks Koordination durch einen Clicktrack mit der Computermusik verbunden ist, die ich in meinem Heimstudio in Würenlingen aufgenommen habe. So ist eine komplexe Groove-Musik entstanden, bei der die Vielschichtigkeit in einem übergeordneten Ganzen aufgeht. Oder: Einzelne Puzzleteile werden zusammengetragen, bilden Ketten von Ähnlichem, zerfallen, kommen wieder und wirbeln schließlich in immer höherem Tempo durcheinander. Pandora’s Promise, 2014 im Auftrag des Harry White Trios geschrieben, besteht aus drei Sätzen, die alle fast gleich beginnen: insistierende Tonrepetitionen auf dem Ton G und engmaschige melodische Umspielungen fokussieren die Aufmerksamkeit der Zuhörenden im Sinne eines Signals auf das Kommende: das Öffnen der Büchse der Pandora mit sehr unterschiedlichen Folgegeschichten, die sich nach dem Zerstören des paradiesischen Zustandes der Menschheit als Möglichkeiten ergeben können. Dabei spielen aber nicht nur Arbeit, Mühsal, Krankheit etc. eine Rolle, sondern auch die Hoffnung – die letzte der Eigenschaften, die aus Pandoras Büchse über die Menschheit kam. Es bleibt offen, ob die Hoffnung letztlich ein Segen oder ein Fluch für uns ist, wie Nietzsche dies gesehen hat. Eine musikalische Besonderheit in diesem Panoptikum taucht im zweiten Satz auf: Die Musik verwandelt sich behutsam mit deutlichen Anspielungen an das Fugato des vierten Satzes aus Clara Schumanns Klaviertrio op. 17. Wir hören eine Rückblende, aus der Überzeugung heraus, dass sich zwar Vieles massiv verändert hat, wichtige menschliche Bedingtheiten aber doch dieselben geblieben sind. |
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Karten zu EUR 15 und 10 (erm) unter reservierung@schwerereiter.de oder 089 / 21898226 und an der Abendkasse Vorverkauf über > München Ticket |
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Ein Kooperation von NEOS Music und Schwere Reiter MUSIK, gefördert durch das Kulturreferat der Landeshauptstadt München |
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